Elsachbröller

Der Elsachbröller ist eine aktive Wasserhöhle, deren beiden Eingänge nur 200 m von der bekannten Falkensteiner Höhle entfernt zwischen Bad Urach und Grabenstetten auf der Schwäbischen Alb liegen. Die teilweise sehr enge und stark verlehmte Höhle besitzt zahlreiche Siphons und sollte daher nur von sehr erfahrenen und gut ausgerüsteten Höhlenforschern befahren werden.

Die Bezeichnung "Bröller" oder "Brüller" bezeichnet im süddeutschen Sprachraum lautmalerisch eine Quellhöhle, aus deren Portal zu bestimmten Zeiten im Jahr (z.B. nach längeren Regenfällen oder bei der Schneeschmelze) große Wassermassen "mit Gebrüll" oder Getose austreten. "Elsach" ist der Name des Baches, dessen Wasser größtenteils in der Falkensteiner Höhle und zu einem geringeren Teil im Elsachbröller entspringt.

Schon lange vor Entdeckung des Elsachbröllers war ein Hungerbrunnen auf der gegenüberliegenden Talseite der Falkensteiner Höhle bekannt. Zu Beginn der 1960er Jahre entdeckten Höhlenforscher nach Wegräumen des Hangschuttes den Zugang zu einem zunächst sehr engräumigen Höhlensystem, das sich bergeinwärts jedoch zu wasserführenden Höhlengängen erweiterte, die sehr stark an die Falkensteiner Höhle erinnern. Nach dem Leerpumpen von zwei Siphons im Jahre 1975 entdeckten Höhlenforscher einen Gang, der auf eine Stelle nur wenige Meter rechts neben dem bestehenden Bröllereingang zuführte und dessen Ende mit Hangschutt und Lehm verfüllt war. Durch eine Grabung wurde einige Jahre später an dieser Stelle ein zweiter Eingang zum System des Elsachbröllers geschaffen. Die Höhle wurde in den 1980er Jahren bis auf die heute noch gültige Länge von fast 2000 Metern erforscht.

Die Nähe des Elsachbröllers zur Falkensteiner Höhle, sowie Verlauf und Gestalt einiger seiner Gänge lassen vermuten, dass einst beide Höhlen ein zusammenhängendes System bildeten, welches durch das sich eintiefende Tal in zwei Abschnitte getrennt wurde. Die heute zum Elsachbröller gehörenden Gänge bildeten demnach die Fortsetzung der höhergelegenen, zur heutigen Falkensteiner Höhle gehörenden Höhlenabschnitte. Während die Falkensteiner Höhle heute noch von einem fließenden Gewässer durchströmt wird, wurde dem Elsachbröller durch die Talbildung die Hauptwasserzufuhr abgeschnitten, so dass in seinem Inneren zwar Höhlenseen existieren, jedoch kein fließender Höhlenbach. Infolge dessen wurden hier die Lehmsedimente im Gegensatz zur Falkensteiner Höhle nicht ausgeräumt, was die starke Verlehmung des Bröllers erklärt.

 

Im Elsachbröller: 

 


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